NEWSLETTER / SEPTEMBER 2019
Themen:
Trocknung eines Poroton - Planziegels mit Mineralwolle
Komplexe Trocknungsmaßnahme in einem Einkaufscenter
Liebe Leserinnen und Leser,
Nachhaltigkeit ist einer jener Begriffe, die sich nahezu jede politische Partei, nahezu jedes Unternehmen, nahezu jeder Verein und nahezu alle in der Öffentlichkeit handelnden Personen auf die Fahnen schreiben.
Es stellt sich die Frage, was bestimmt die Nachhaltigkeit? Sind unsere Dienstleistungen nachhaltig im Sinne ressourcenschonender Einsätze, also im ökologischen und ökonomischen Sinn?
Entgegen dem allgemeinen Trend genau nach solchen Lösungen zu suchen, stellen wir vermehrt fest, dass die Sanierungsbranche in früheren Jahren wesentlich nachhaltiger war, als sie mittlerweile ist.
Es zeigt sich eine Entwicklung, dass die eigentliche Sanierung durch Wasser- oder Brandschäden geschädigter Bauteile oder Konstruktionen immer mehr in den Hintergrund rückt. Der Ausbau, respektive der Abriss und damit der Austausch durch neue Bauteile und Baustoffe bestimmt immer mehr das tägliche Handeln in der Branche. Die Gründe hierfür können vielfältig sein. Sei es das Streben nach Gewinnmaximierung, die Angst vor Gewährleistungsansprüchen, mangelndes Know-how oder überzogene Ansprüche an das Sanierungsergebnis.
Wir, als Ingenieurbüro T. Ritzer, haben uns schon immer gegen diese Entwicklung gestellt. „Sanieren statt demontieren“ bilden die Leitlinien unserer Dienstleistungen, denn sie garantieren nachhaltige und innovative Sanierungskonzepte für unsere Kunden im besonderen Maße. Wie wir diesen Anspruch in der Praxis umsetzen, zeigen unsere Praxisbeispiele. Thematisch richten sich unsere Blicke in dieser Ausgabe auf eine spezielle Trocknungstechnologie zur vollständigen Trocknung eines Poroton-Planziegels mit Mineralwolldämmung in einem Mehrfamilienhaus.
Des Weiteren zeigen wir, wie unser Team aus dem Bereich Big Damage Solutions® Sanierungsmaßnahmen in einem Lebensmittelmarkt während des Normalbetriebes so umsetzt, dass eine drohende vorübergehende Betriebsschließung verhindert werden konnte.
Ich wünsche Ihnen viel Freude beim Lesen.
____________________________________________________________________________________________________________
Unsere Kompetenz:
Trocknungstechnik bei speziellen Baustoffen
Im ersten und zweiten Obergeschoss eines Wohnhauses kam es zu einer Vernässung an mehreren Wandscheiben. Diese bestehen aus Stahlbeton und teilweise aus Hochlochziegel, gefüllt mit einer Mineralwoll-Dämmung. Zahlreiche Trocknungsversuche wurden unternommen, aber eine signifikante Feuchtigkeitsabnahme in den Wandkonstruktionen konnte nicht festgestellt werden. Um nicht noch mehr Zeit zu verlieren und um mögliche Folgeschäden zu verhindern, wurde das Ingenieurbüro T. Ritzer vom Versicherer beauftragt, eine detaillierte und aussagefähige Schadenanalyse zu erstellen und ein alternatives, nachhaltiges Sanierungskonzept vorzulegen.
Durchgeführte Maßnahmen zur Analyse.
Oberste Herausforderung des Konzeptes: Die Ermittlung der möglichen technischen Trocknungsmöglichkeiten zur Erhaltung der Wandscheiben, insbesondere der verbauten mit Mineralwolle gefüllten Hochlochziegel. Um die notwendigen exakten Feuchtigkeitswerte zu ermitteln, wurde das kernpyhsikalische Messverfahren eingesetzt. Zur Schadeneingrenzung wurden die Messungen an den Wandscheiben in systematischer Anzahl und Anordnung durchgeführt sowie über einige Probeentnahmen kalibriert.
In unserem hauseigenen Labor, das wir für den internen Gebrauch vorhalten, ermittelten wir dann über das thermogravimetrische Verfahren den Feuchtegehalt der entnommenen Materialien.
Substanzerhaltendes Konzept.
Die Trocknung der Wandscheiben erfolgte über ein - für diese Konstruktion - speziell entwickeltes Trocknungsverfahren. Vorbereitend wurden in die Hochlochziegel, vom Rauminneren im Sockelbereich, kleine Trocknungskanäle eingebohrt. Im oberen Wanddrittelbereich wurden zusätzlich Entlastungsbohrungen gesetzt.
Die Durchlüftung der einzelnen Kammern erfolgte im Unterdruck-, Saugverfahren, mittels spezieller Industrieturbinen mit einer entsprechenden Unterdruckleistung. Insgesamt waren zahlreiche Vakuumsysteme notwendig. Die abgesaugte Prozessluft wurde über vorgeschaltete HEPA-Filter gereinigt, so dass eine Verbreitung von Mineralfaserstäuben in den einzelnen Wohnräumen ausgeschlossen werden konnte. Mit zahlreichen Kondenstrocknern wurde zudem die Raumluftfeuchte herabgesetzt, um die nachströmende Prozessluft entsprechend abzutrocknen. Das Neutronensondenverfahren wurde zur Überwachung während des gesamten Trocknungszeitraums eingesetzt.
Die positive Seite eines Schadens für Versicherer und Geschädigte: In nur 3 Wochen konnte die Trocknungsmaßnahme erfolgreich abgeschlossen werden. Die Gebäudesubstanz blieb erhalten und aufwendige Sanierungs- bzw. Demontagekosten konnten verhindert werden.
____________________________________________________________________________________________________________
BIG DAMAGE SOLUTIONS ®
Einkaufs- und Shoppingcenter werden tagtäglich strak frequentiert, denn Sie sind mit Ihrer Vielfalt an Service-leistungen und dem Branchenmix unter einem Dach bei Kunden und Gästen immer beliebter. Für Betreiber und Pächter sind im Tagesgeschäft mögliche Brand- und Wasserschadenfälle eine bewusst „verdrängte“ Gefahr, die aber nicht auszuschließen ist, wie dieser Fall zeigt.
Schadenursache.
Im Untergeschoss eines Einkaufcenters hat in einem großen Lebensmittel-Supermarkt ein Allmählichkeitsschaden, in Form einer defekten Frischwasserleitung, einen komplexen Wasserschaden verursacht. Auf der Verkaufsfläche von 2.900 qm sowie dem angrenzenden Personalbereich mit 300 qm, war es zu erheblichen Durchfeuchtungen des Bodenaufbaus gekommen. Der hinzugezogene Sachverständige dokumentierte zudem noch eine starke Schimmelpilzbeaufschlagung im Verbundestrich sowie lokaler Beaufschlagungen an Wänden im Personalbereich.
Einblicke mit Tiefgang: Kernphysikalische Feuchtemessungen.
Der gesamte Bodenaufbau wies zwischen der Bodenplatte und dem Zementestrich mit Fliesenoberbelag eine durchgängige Polystyrol-Dämmung von 55 mm auf. Im gesamten Bereich wurde in einem ersten Schritt mittels der Troxler-Neutronensonde an unterschiedlichsten Messpunkten -zerstörungsfrei- der Grad des Feuchtegehaltes bestimmt. Zur Verifizierung wurde der Bodenaufbau teilweise durch Probebohrungen geöffnet, das Dämmaterial entnommen und die absolute Luftfeuchte in der Konstruktion ermittelt. Unsere abschließende Analyse ergab, dass der gesamte Bodenaufbau mit einem speziellen Trocknungskonzept erhalten werden konnte.
Unser Erfolgsgarant: Sanieren statt demontieren.
Anders als wettbewerbsüblich steht bei unseren Verfahren immer die Lösung „sanieren statt demontieren“ im Fokus. So wurde auch hier ein Sanierungskonzept entwickelt, dass den Erhalt des gesamten Bodenaufbaus durch eine komplette Trocknung garantiert. Alle notwendigen technischen und organisatorischen Maßnahmen werden dabei störungsfrei in den täglichen Normalbetrieb integriert. Damit wurde eine drohende Betriebsunterbrechung des Supermarktes mit seinen weitreichenden Folgen verhindert.
Von Experten gemanagt: Die technische Umsetzung.
Die Trocknung des Bodenaufbaus des Lebensmittelmarktes erfolgte im sog. Vakuum-Verfahren. Hierfür wird Luft durch den Bodenaufbau im Unterdruck-Saugverfahren gezogen und im Bereich der Vakuumsysteme ausgeblasen.
Die notwendigen Bohrungen im Supermarkt wurden durch den Aufbau von Säulen verdeckt und optisch verpackt. Über die Decke und den Randbereichen des Marktes wurden dabei über 3 Km Schlauchleitungen verlegt.
Beendigung der Maßnahme.
Die komplexe technische Trocknungsmaßnahme konnte nach 10 Wochen vollständig abgeschlossen werden. Organisatorisch wurden notwendige technische Arbeiten und Aufbauten zur Integration der Sanierungstechnik zum Teil außerhalb der Öffnungszeiten umgesetzt.
Der Normalbetrieb des hoch frequentierten Supermarktes war daher zu keiner Zeit beeinträchtigt. Besuchs- und Einkaufsmöglichkeiten liefen ungestört weiter.
Den Stillstand verhindern, mit nachhaltigen Sanierungskonzepten die weit über das normale Leistungsspektrum hinausgehen. Das ist unsere bundesweite Maxime als Spezialsanierer.
Dafür stehen wir auch weiterhin! Bundesweit und tagtäglich.