NEWSLETTER / Oktober 2020
Thema dieser Ausgabe:
Ressourcenschonendes Sanierungskonzept - Trocknung einer komplexen Bodenkonstruktion
Liebe Leserinnen und Leser,
für uns ist es heutzutage völlig normal, dass wir tagtäglich von neuen Produkten, Ideen, Dienstleistungen sowie technischen Erneuerungen und Weiterentwicklungen hören. Innovationen sind der dabei vielverwendete Oberbegriff. Dahinter stehen Unternehmen mit der Fähigkeit, Dinge aus anderen Blickwinkeln zu betrachten, auf den Wandel zu reagieren, aus der Vergangenheit zu lernen und diese Erkenntnisse in die eigene Innovationskraft zu implementieren. Übertragen wir diese Mechanismen in den Dienstleistungssektor der Brand- und Wasserschadensanierung so stellen wir fest, dass wir uns in einigen Bereichen in einem innovativen „unterversorgten Markt“ bewegen.
Woran liegt das? Ist es die mangelnde Bereitschaft neue Wege zuzulassen oder fehlt es den Unternehmen an Innovationskraft bzw. der eigenen Innovationsfähigkeit?
Wir als ingenieursgeprägter Dienstleister der Branche gehen schon seit der Gründung den Weg Sanierungslösungen einzusetzen, die in der Umsetzung anderes sind und sich dadurch deutlich vom Wettbewerb unterscheiden. Das liegt zum einen an unserer innovationsorientierten Grundhaltung, die einen festen Bestandteil in unserem Tagesgeschäft einnimmt. Den Blick also für den Einsatz von effizienteren Methoden und Lösungen. Zum anderen daran, dass wir unsere Schadenerfahrung kombinieren mit eigens entwickelten technischen Komponenten und Verfahren. Im Ergebnis sind unsere eingesetzten Konzepte ökologisch schonender, zeitlich schneller und daher kostentechnisch günstiger. Ob man dies nun als technische Weiterentwicklung bezeichnet, als Alleinstellungsmerkmal oder als Innovation ist für uns zweitrangig. Eins aber ist entscheidend: Wir etablieren nachhaltige Sanierungskonzepte, die einen echten Mehrwert für die Branche darstellen.
Wie das funktioniert zeigen wir in dieser Ausgabe und berichten über die komplexe Trocknungsmaßnahme eines großen Elektrokonzerns, bei dem wir unsere Dienstleistungsinnovation - effizient und ohne eine drohende betriebliche Teilschließung – umgesetzt haben.
Nun wünsche ich Ihnen viel Freude beim Lesen.
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Technische Exzellenz - Alleinstellungsmerkmale aus der Praxis
Im Bereich der Großkantine und des angrenzenden Küchenbereichs eines großen Elektrokonzerns, wurde der komplexe Bodenaufbau durch einen massiven Wasserschaden stark beschädigt. Die Bodenkonstruktion mit einer zweifachen jeweils 25 mm starken Dämmebene, die jeweils mit einer Folie getrennt sind, war auf einer Fläche von rd. 800 qm stark durchnässt.
Höchstmaß an Effizienz
Zusammen mit der Geschäftsführung wurde über die verschiedenen Möglichkeiten einer technischen Trocknungsmaßnahme gesprochen. Nach ersten Beprobungen und Analysen wurde in Zusammenarbeit mit dem Sachverständigen ein 2-stufiges Sanierungskonzept erarbeitet, das eine komplette Demontage der Bodenkonstruktion und einer damit verbundenen Teilschließung verhindert.
Unser Konzept: Nachhaltigkeit im ökologischen Sinne
In einem ersten Schritt wurde der betroffene Bodenaufbau mit einer speziellen hierfür entwickelten 2 - Komponentenflüssigkeit der Fa. Jati desinfiziert. Der Wirkstoff aus Wasserstoffperoxid versetzt mit Fruchtsäuren wird dabei mit Wasser in Kubitainern angemischt und mittels spezieller Pumpen über Einfüllstutzen in die Kernlöcher und Randfugen in den Bodenbereich eingebracht. Über weitere Öffnungen erfolgt die optische Kontrolle der notwendigen vollflächigen Verteilung der bioziden Spülung in der gesamten Dämmung.
Mit speziellen Teststreifen wurde zusätzlich die Überprüfung der ausreichenden Wirkstoffkonzentration in der Bodenkonstruktion sichergestellt. Der endgültige Nachweis der erfolgreichen Desinfektion erfolgt zum Abschluss der Trocknungsmaßnahme durch die Beprobungen des eingesetzten chemischen Sachverständigen.
Im zweiten Schritt erfolgte die abschließende Trocknungsmaßnahme des Bodenaufbaus im sog. Unterdruck-Saugverfahren. Dabei wir die abgetrocknete Raumluft durch den Bodenaufbau gezogen und über die Pumpen nach außen ins Freie ausgeblasen. Hierfür kommen spezielle von IB Ritzer entwickelte Vakuumpumpen und Schlauchsysteme zum Einsatz.
Technische Umsetzung außerhalb des normalen Leistungsspektrums
Zur Sicherung und Überprüfung des Trocknungsfortschritts wurde das Neutronensondenverfahren wiederkehrend eingesetzt. Es ermöglicht die zerstörungsfreie Feuchtebestimmung von Grad und Ausdehnung bis zu einer Tiefe von 30 cm. Parallel sorgten zahlreiche Kondenstrockner für die Absenkung der Luftfeuchte. Innerhalb der Räume wurde in den Wegebereichen die Trocknungstechnik in speziellen Säulen verpackt. Die notwendigen Schlauchleitungen konnten dabei barrierefrei über die Deckenkonstruktion in den Außenbereich verlegt werden. Um störende Geräuschimmissionen in der Kantine zu verhindern, erfolgte die Installation der gesamten Pumpentechnik in mehreren Folienzelten im Außenbereich des Gebäudeabschnitts.
Schadenaufwendungen senken - Sanieren statt demontieren
Das IB Ritzer konnte ein mehrstufiges Sanierungskonzept einsetzen, das den Erhalt des gesamten Bodenufbaus ermöglichte. Alle notwendigen technischen und organisatorischen Maßnahmen konnten während der gesamten Trocknungsphase störungsfrei in den täglichen Normalbetreib integriert werden. Der Kantinen- und Küchenbetrieb sowie die Nutzung der Personalräume war für die Mitarbeiter zu jedem Zeitpunkt möglich. Im Ergebnis konnten Abriss- und Wiederherstellungsaufwendungen der 800 qm großen komplexen Bodenfläche sowie eine damit verbundene Teilschließung des Bereiches vermieden werden.
Neben der deutlichen Reduzierung der Schadenkosten konnten wir zudem einen Beitrag zur Nachhaltigkeit ressourcenschonender Einsätze, also im ökologischen Sinne leisten.