NEWSLETTER / JUNI 2021
Liebe Leserinnen und Leser,
wir alle leben in einer komplexen Gesellschaft und haben es tagtäglich mit unzähligen Interaktionen zu tun. Rund um die Uhr funktioniert unser Miteinander dabei automatisch, unbewusst, ohne das wir gezielt Dinge hinterfragen oder reflektieren. Warum ist das so? Es lässt sich mit dem einem Wort erklären: Vertrauen. Wir vertrauen. Uns selbst und unseren Mitmenschen, den wissenschaftlichen Disziplinen, Normen, Regeln und Gesetzen. Offenkundig bildet es die grundlegende Voraussetzung unseres alltäglichen Handelns. Das ist auch gut, denn es reduziert die Komplexität des Zusammenlebens und schützt uns vor einer Überforderung alle Interaktionen unserer Lebensbereiche im Alltag zu beurteilen, geschweige denn zu prüfen.
Fest steht aber auch: Vertrauen ist anfällig. Wird es einmal enttäuscht, oder auch nur übermäßig in Anspruch genommen, verschwindet es - oft unwiederbringlich. Nämlich genau da, wo der Terminus unangemessen verwendet wird. Dann ist er unverbindlich und vage, ein populäres Wort, mit dem man etwas Nettes sagen kann, ohne in die Haftung genommen zu werden. Die Folge: Enttäuschtes Vertrauen das Spuren hinterlässt und nur schwer wiederherzustellen ist, denn es hat „ein ausgezeichnetes Gedächtnis“.
Dieser Hintergrund verdeutlicht die Brisanz und besonderen Chancen die hinter dem Phänomen Vertrauen tatsächlich stecken.
Für uns als Unternehmen hat das Vertrauensprinzip seit der Gründung eine zentrale Bedeutung unseres Handelns. In der Sanierung von Schadenfällen geht es ja immer um Vertrauen. Unsere glaubwürdige Kommunikation, die Zuverlässigkeit und die technische Exzellenz unserer Leitungen sind dabei die Garanten, um das vom Kunden entgegengebrachte Vertrauen zu erfüllen. Diese Konstanz ist eine Wirtschaftskraft die wir besonders pflegen, da sie als imaginäre Währung immer weiterwächst und einen erheblichen Unternehmenswert darstellt.
Auch in dieser Ausgabe berichten wir von einem komplexen Schadenfall, der sich in einem exklusiven Hotel im Februar dieses Jahres ereignet hat. Unsere Niederlassung in München hat dabei alle Register gezogen, um eine drohende Betriebsunterbrechung zu verhindern.
In diesem Sinne, sorgen wir also weiterhin dafür, dass sich positive Erfahrungen immer wiederholen. Das schafft Vertrauen. Darauf können Sie sich auch in Zukunft verlassen.
Nun wünsche ich Ihnen viel Freude beim Lesen.
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Den Stillstand verhindern – Wasserschadensanierung gut verpackt
In einem exklusiven Hotel in traumhafter Lage, mit luxuriösen Wellnessbereichen der Extraklasse sowie hochkarätigen kulturellen Veranstaltungen der besonderen Art, ist es durch eine defekte Wasserzufuhr zu einem erheblichen Schaden genommen. Ein technisch und zeitlich qualifiziertes Sanierungskonzept hat dabei drohende Veranstaltungsausfälle verhindert.
Was war passiert: Die komplexe Bodenkonstruktion im traditionellen Ballsaal des exklusiven Hotels wurde im Zuge eines Wasserschadens im Februar dieses Jahres massiv beschädigt. Ursächlich war eine abgelöste Schlauchverbindung einer Spülmaschine im angrenzenden Küchenbereich. Trotz Absperrung der Wasserzufuhr und Absaugung durch die Feuerwehr konnte nicht verhindert werden, dass erhebliche Wassermengen den hochwertigen Bodenaufbau in einer Fläche von insgesamt rd. 350 qm durchfeuchteten.
Durch ein renommiertes Sachverständigenunternehmen, das für die qualifizierte Bewertung des Wasserschadens hinzugezogen wurde und in Abstimmung mit dem technischen Direktor des Hotels, wurde zeitnah das Ingenieurbüro T. Ritzer als Spezialsanierer hinzugezogen. Aufgabe: Die Grund-lagenermittlung des tatsächlichen Schadenausmaßes sowie die Konzipierung eines nachhaltigen Sanierungskonzeptes.
Bodenkonstruktion und Messungen
Der betroffene mehrschichtige Bodenaufbau besteht aus einem Eiche-Massivholz Parkett und einem darunter befindlichen Gussasphaltestrich, der auf einer Holzfasermatte aufgebaut ist. Zum Höhen- ausgleich ist in der Fläche eine durchgehende zementgebundene Schüttung eingebracht.
Im ersten Schritt ging es um die Frage, wie intensiv die Bodenkonstruktion durchfeuchtet wurde und ob es Möglichkeiten gibt, den schwimmen Estrich mit entsprechenden Maßnahmen zu erhalten.
Hierzu wurden vielzählige Feuchtemessungen des Bodens im Neutronensondenverfahren durchgeführt. Dieses minimalinvasive Verfahren bietet mit einer Messtiefe von bis zu 30 cm verlässliche Informationen über den Feuchtegrad und die Feuchteverteilung in der Fläche. Die graphische Umsetzung erfolgt in einer farblich dargestellten Feuchtekartierung. Zudem wurden an gezielten Stellen Kernbohrungen zur Entnahme von Materialproben zur Kalibrierung durchgeführt. (Ausführliche Darstellung des kernphysikalischen Messverfahrens vgl. NEWSLETTER März 2021)
Ergebnis und Sanierungslösung
Die ausgewerteten Messprotokolle ergaben, dass der Bodenaufbau über die gesamte Fläche massiv durchnässt war. Die Analysen der gezogenen Materialproben ergaben, dass die Dämmmaterialien (Perlite und Holzfasermatten) zum Teil zersetzt und daher auch nicht mehr trockenbar waren. Zudem wurde bei einer Bauteilöffnung eine massive Geruchsentwicklung festgestellt. Fazit: Eine erfolgreiche Sanierung konnte in diesem Fall nur durch eine komplette Wiederinstandsetzung des gesamten Bodenaufbaus sichergestellt werden.
Hinweis:
In einer Vielzahl der Fälle ist eine Trocknung und damit sachsubstanzende Erhaltung von Bodenaufbauten möglich. So führen wir sehr oft Spezialtrocknungen auch bei zementgebundenen Schüttungen, Gussasphaltestrichen in Verbindung mit Mineralwolle, Holzfasermatten etc. erfolgreich durch. Unsere Lösungen haben daher zunächst immer den Anspruch: Sanieren statt demontieren.
Verhinderung einer drohenden Betriebsunterbrechung - Das Sanierungskonzept
Im Vordergrund aller Überlegungen stand der Wunsch der Geschäftsführung eine Sanierungs- maßnahme zu konzipieren, die eine Wiederinbetriebnahme des Ballsaales zum bevorstehenden Ostergeschäft - unter Corona-Auflagen - auf jeden
Fall gewährleistet. Hintergrund sind u.a. die Veranstaltungen in Form von international besuchten klassischen Konzerten, aber u.a. auch anstehende hochkarätige Ausrichtungen, wie seinerzeit die G7 – Gipfelkonferenz.
In einem ersten Schritt wurde der gesamte Bodenaufbau inklusive des Gussasphalts, der Dämmung und Schüttung demontiert und fachgerecht entsorgt. Mit qualifizierten Mitarbeitern aus unserer Niederlassung in München wurden die Maßnahmen, teilweise auch an den Wochenenden, vor Ort umgesetzt.
Eine besondere Sanierungsherausforderung stellte die ganzheitliche Schutzmaßnahme des Ballsaales dar. Dieser musste nachhaltig vor auftretenden Baustaub während der Demontagearbeiten geschützt werden. Daher wurde vom IB Ritzer zur Abschottung der hochwertigen Deckenvertäfelung und der Wandholzverkleidungen eine spezielle Folienunterspannkonstruktion entwickelt. In Abstimmung mit dem technischen Direktor des Hotels wurden in einer Höhe von 7 Metern mit Hubsteigern und Rollgerüsten über 800 qm Schutzfolie installiert. Dabei war eine Abstützung der Konstruktion auf dem Fußboden wegen der bevorstehenden vollflächigen Bodensanierung nicht möglich. Daher wurde das innenliegende Folienzelt als „hängende“ Konstruktion verbaut.
Zur Trocknung der Massivdecke, den geöffneten Wandscheiben sowie Absenkung der bestehenden Restfeuchte in der Raumluft, wurden zahlreiche Kondenstrockner und Ventilatoren während der Demontagearbeiten eingesetzt.
Nach ca. 2 Wochen wurde der neue Gussasphalt in einer Stärke von 30 cm und einer Temperatur von 140 Grad vollflächig auf die neue Trennschicht eingebracht. Abschließend die Oberfläche der Asphaltschicht mit Quarzsand abgerieben.
Nach ca. 4 Wochen konnten wir unsere De- und Remontagen der Fußbodenkonstruktion erfolgreich abschließen, um so auch rechtzeitig die Parkettverlegung zu organisieren. Die Verzahnung und Koordination der einzelnen Gewerke in der Abstimmung zwischen dem Sachverständigen, dem Hotelmanagement und dem technischen Direktor haben dabei reibungslos funktioniert und somit auch die versprochene Wiedereröffnung ermöglicht. Für das Hotelmanagement eine besondere Erleichterung. So blieben erhebliche Erklärungs- und Koordinationsaufwendungen erspart und vor allem die geplanten Veranstaltungen konnten stattfinden.
Den Stillstand verhindern, mit Sanierungskonzepten die weit über das normale Maß hinausgehen. Das meinen wir mit Vertrauen.
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Portrait der Niederlassung München