NEWSLETTER / Juni 2020
2020-06-30 11:29
von Administrator

NEWSLETTER / JUNI 2020

Thema dieser Ausgabe:

RiChat: Elektronische Akte reduziert aufwendige Schadenbearbeitung
Klimabedingte Schäden: Trocknung statt Rückbau eines Flachdachs nach Hagelschaden

Liebe Leserinnen und Leser,

Ungewissheit und Verunsicherung bestimmen in diesen Zeiten vorrangig unsere Gefühle, Handlungen und Entscheidungen im Alltag. Eines der oft verwendeten Ausdrücke die in diesem Zusammenhang genannt werden, ist der Begriff der Ungewissheitstoleranz. Warum ist dieser so passend und was ist damit eigentlich gemeint? Es geht um Kontrollverluste, Mehrdeutigkeiten, Widersprüchlichkeiten, Planlosigkeiten - also um ungewisse und unstrukturierte Situationen - in allen Lebensbereichen. Ein Ausnahmezustand mit unbekannten Situationen, den es individuell auszuhalten gilt und der uns im täglichen Umgang besonders und immer wieder neu fordert.

In gewisser Weise, zumindest was die Schadensanierung als Dienstleister betrifft, kennen wir uns mit Ausnahmesituationen aus. Plötzlich und unerwartet tritt ein Schadenereignis ein, und das Ausmaß ist zunächst ungewiss. Trotz unserer schnellen Reaktion und den nachhaltigen Lösungskonzepten am Schadenort bleibt eine Ungewissheitstoleranz auch hier gegenwärtig, jedoch mit dem großen Unterschied: Sie ist u.a. durch unsere innovativen Lösungen überschaubarer, durch die strukturierte geplante Ausführung zeitlich begrenzter und dadurch insgesamt erträglicher.

Schon länger geläufig ist der Begriff der Ungewissheitstoleranz, wenn auch in ungleicher Intensität, im Bereich der zunehmenden Veränderungen der Digitalisierung. Hier sind unsere individuellen Mechanismen zum Umgang deutlich ausgeprägter und geübter. Wie unsere Kunden die Zusammenarbeit mit der von uns vor einigen Jahren eigens entwickelten digitalen Schadenakte RiChat® umsetzen, wollen wir in dieser Ausgabe zeigen. Strukturiert und transparent schafft die Schadenakte, die für alle Beteiligten, so wichtige Kontrolle der Ausnahmesituation im jeweiligen Schadenfall. Im Ergebnis führt dies zu einer deutlichen Prozessbeschleunigung, verbunden mit der spürbaren Reduzierung im Schadenbearbeitungsprozess.

Am Schluss möchte ich noch auf den zweiten Artikel hinweisen. Unter dem Thema klimabedingter Schäden und deren Besonderheiten, berichten wir von unserer sehr komplexen Trocknung einer mehrschichtigen Dachkonstruktion. Wegen der hohen Nachfrage haben wir uns entscheiden, diesen nochmal in einer umfangreicheren und detaillierteren Version zu veröffentlichen.

Nun wünsche ich uns allen, auch in dieser schwierigen und ungewissen Zeit, dass wir weiterhin unsere Entscheidungsfreudigkeit und Handlungsfähigkeit behalten. Wir werden jedenfalls alles dazu beitragen, dass Sie mit Gewissheit auch weiterhin auf unsere Dienstleistungen zählen können.

Bleiben Sie gesund und nun wünsche ich Ihnen viel Freude beim Lesen.

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RiChat: Online Schadensteuerung

Wir reduzieren Ihre Schadenverwaltung im System - Einfach. Schnell. Transparent.

Sie haben im Schadenfall eine Vielzahl von organisatorischen und zeitaufwendigen Koordinierungs-aufwendungen, müssen zu jederzeit auskunftsfähig sein und brauchen eigentlich mehr Zeit für Ihre Kunden? Wir arbeiten seit Jahrzehnten mit namhaften Maklerbetrieben und Hausverwaltern unterschiedlichster Größenordnungen zusammen. Wir kennen uns mit den Anforderungen der Branche bestens aus und wissen welch enormes Potenzial in der Digitalisierung und damit der Vereinfachung von Prozessen in der Schadenabwicklung liegt.

 
 
 

Höchstmaß an Effizienz

Die eigens von unserem Haus entwickelte webbasierte Schadenakte „RiChat“ ist optimal auf die Bedürfnisse von Hausverwaltungen und Immobiliengesellschaften zugeschnitten. Das Herzstück unseres webbasierten Systems liegt in der Kombination einer höchst transparenten und effizienten Schadendokumentation sowie der einfachen und effektiven Kommunikation aller am Schadenprozess beteiligten Parteien in Form eines Chats – also einer direkten Kommunikation in Echtzeit. 

 Die Kombination unserer technischen Dienstleistungen nach Brand- und Wasserschäden vor Ort, verbunden mit der parallelen Zusammenarbeit im Richat-System, hat unsere Partner zu einem Höchstmaß an interner Effizienz und nachhaltiger Kundenzufriedenheit geführt.    

 

 

 

RiChat im Überblick:
 

Webbasiert

Ort- und zeitunabhängiger Zugriff ist jederzeit möglich. Das Verwaltungsportal ist einfach zu integrieren, benutzerfreundlich bedienbar und auf Wunsch individualisierbar. Eine direkt einsetzbare Plattform, für Organisation, Koordination und Kommunikation. Alles an einem Ort.

Höchste Transparenz:

Alle am Schadenfall Beteiligten kommunizieren in einer zentralen Schadenakte und verfügen immer über den gleichen Bearbeitungsstand. Aktenzugriff aller berechtigten Sachbearbeiter, auch in definierter Vertretung, ist durch die operative Transparenz jederzeit gewährleistet.

Kommunikation als Chat:

Einfache und schnelle Kommunikation mit den Beteiligten in Echtzeit. Die vielfältigen Facetten die für die Dienstleistungsplanung und Ausführung anfallen, sind chronologisch und transparent im Chatverlauf sichtbar.

Schadentracking:

Alle Schadeninformationen inklusive der Dokumente in Form von Berichten, Bildern, Angeboten, etc. sind lückenlos und strukturiert hinterlegt. Über unser Schadenjournal sind mit einfachen Suchfunktionen zudem vielfältige Analysen und Statistiken jederzeit abrufbar.

Genau die konsequente Umsetzung dieser Parameter hat unser Tool zu einer Dienstleistung gemacht, die den administrativen und zeitaufwendigen Schadenbearbeitungsprozess signifikant reduziert und somit auch zu einer erheblichen Prozessbeschleunigung führt.

Lassen Sie sich unser RiChat als Live-Demo, gerne auch bei Ihnen vor Ort, zeigen. Vereinbaren Sie einen Beratungstermin. Wir freuen uns auf Ihre Nachricht.   
 

Bayernweit unter: 
E-Mail: info@ritzergmbh.com 
Telefon: 09122 – 1 888 0

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Sanieren statt demontieren

Innovative Trocknung einer komplexen Flachdachkonstruktion nach einem massiven Hagelschaden

Das aufwändig konstruierte Flachdach eines Multiplex-Kinos wurde in Folge eines massiven Hagelschadens stark beschädigt. Über unzählige Hageleinschläge trat infolgedessen Schnee- und Regenwasser ein und verursachte eine hohe Durchfeuchtung der Sperrholzplatten und Mineralwolldämmung. Im Zuge der Schadenaufnahme konnte ein innovatives Sanierungskonzept erarbeitet und so die kostspielige Erneuerung der Dachkonstruktion verhindert werden.

Elementarschäden im Zusammenhang mit der Versicherungswirtschaft bezeichnen Schäden, die durch Naturereignisse verursacht werden. Dazu gehören Lawinen, Sturm und Hagel ebenso wie Vulkanausbrüche und Erdbeben. Wie wenig Deutschland auf solche extremen Wetterereignisse vorbereitet ist, hat uns u. a. der Sommer 2016 vor Augen geführt. Hochwasserkatastrophen wie z.B. in Simbach am Inn können jeden Einzelnen treffen und verheerende Folgen haben.
Es wird davon ausgegangen, dass inzwischen rund ein Drittel aller Versicherungsschäden durch klimabedingte Naturkatastrophen verursacht wird. Der Vorstand der Münchner Rück, Gerhard Berz, stellt fest, dass „heute die Wetterkatastrophen eines Jahres im Durchschnitt so viel kosten wie alle Wetterkatastrophen zwischen 1960 und 1970 zusammen.“

In Zahlen heißt das, Stürme, Hagel und Starkregen haben im Jahr 2018 in Deutschland versicherte Schäden in Höhe von 3,1 Milliarden Euro verursacht (lt. UBA Pressmitteilung Nr.218/19). Da der Klimawandel bereits heute nicht mehr gänzlich aufzuhalten ist, werden bauliche Anpassungen und innovative Sanierungskonzepte im Falle eines Schadens umso wichtiger.

Auch als Sanierungsfachfirma gilt es, sich an die kommenden Veränderungen anzupassen und entsprechende Vorbereitungen zu treffen. Jedes Jahr verursachen Elementarschäden (im Versicherungsfall oft als Kumulschaden zusammengefasst) erhebliche Schäden an Gebäuden. Mit speziellen „Notfallplänen“ ist es gelungen, in Zusammenarbeit mit Sachverständigen und Versicherungsgesellschaften schnell und unbürokratisch zu agieren. Steuerungs- und Unternehmensstrategien erfolgen hierbei in enger Abstimmung. Mit speziell geschulten Mitarbeitern, ausreichendem technischen Equipment und einem temporären Schadenbüro im Epizentrum kann ein Unternehmen wie z. B. das Ingenieurbüro Tobias Ritzer GmbH in kürzester Zeit in der Schadenregion einsatzfähig präsent sein – wie beispielsweise zuletzt in der Region Braunsbach und Simbach am Inn. Hier kam es durch anhaltende Niederschläge zu massiven Überschwemmungen.

Besonderheiten von Hagelereignissen

In Zahlen heißt das, Stürme, Hagel und Starkregen haben im Jahr 2018 in Deutschland versicherte Schäden in Höhe von 3,1 Milliarden Euro verursacht (lt. UBA Pressmitteilung Nr.218/19). Da der Klimawandel bereits heute nicht mehr gänzlich aufzuhalten ist, werden bauliche Anpassungen und innovative Sanierungskonzepte im Falle eines Schadens umso wichtiger.

Auch als Sanierungsfachfirma gilt es, sich an die kommenden Veränderungen anzupassen und entsprechende Vorbereitungen zu treffen. Jedes Jahr verursachen Elementarschäden (im Versicherungsfall oft als Kumulschaden zusammengefasst) erhebliche Schäden an Gebäuden. Mit speziellen „Notfallplänen“ ist es gelungen, in Zusammenarbeit mit Sachverständigen und Versicherungsgesellschaften schnell und unbürokratisch zu agieren. Steuerungs- und Unternehmensstrategien erfolgen hierbei in enger Abstimmung. Mit speziell geschulten Mitarbeitern, ausreichendem technischen Equipment und einem temporären Schadenbüro im Epizentrum kann ein Unternehmen wie z. B. das Ingenieurbüro Tobias Ritzer GmbH in kürzester Zeit in der Schadenregion einsatzfähig präsent sein – wie beispielsweise zuletzt in der Region Braunsbach und Simbach am Inn. Hier kam es durch anhaltende Niederschläge zu massiven Überschwemmungen.

Schadenhergang

Durch einen massiven Hagelschaden im Sommer 2019 wurde das Flachdach eines Multiplex-Kinos stark beschädigt. Auf der dreigeteilten Dachfläche mit rund 1.300 m2 zeigten sich unzählige Hageleinschläge und Risse. Durch darauffolgende Schneefälle und Regenereignisse wurde die aufwändige Dachkonstruktion, v. a. die Sperrholzplatten und die Mineralwolldämmung, stark durchfeuchtet.

Die Dachkonstruktion

Die gesamte Dachkonstruktion des Schadenobjekts ist ein Verbund aus einer Vielzahl von fertig vormontierten Dachelementen in unterschiedlichen Größen (Bild 3). Die Dachelemente selbst bestehen aus Metallprofilen in Spannrichtung und sind über Sperrholzplatten miteinander verbunden. Zur Dämmung des Flachdaches sind die Zwischenräume sowie die Profile mit Mineralwolle gefüllt. Als oberste Abdichtungsebene ist eine Dachhaut montiert. Die Dachhaut zeigte zahlreiche Hageleinschläge, die zum Teil provisorisch abgedichtet wurden.


Die Schadenserfassung

In enger Absprache mit dem Center-Management stand nun die Frage im Raum, ob die intensive Vernässung einer solch aufwändigen Dachkonstruktion überhaupt trocknungsfähig ist. Neben den technischen Voraussetzungen musste auch geklärt werden, inwiefern die Maßnahme kosteneffizient durchgeführt werden kann. Ein möglicher zeit- und kostenintensiver Austausch der Dachkonstruktion und eine damit einhergehende Betriebsunterbrechung sollte unbedingt verhindert werden.
Für eine erste Schadenaufnahme wurde durch das Ingenieurbüro Tobias Ritzer GmbH eine umfangreiche Begehung der Konstruktion durchgeführt. Durch dielektrische Oberflächenmessungen konnte ein erster Eindruck über die Ausmaße der Feuchtigkeit in der Dachkonstruktion gewonnen werden. Zur detaillierten Feststellung des Durchfeuchtungsgrads wurden Feuchtemessungen in den unterschiedlichen Schichten und Materialien mittels Troxler Neutronensonde durchgeführt. Über das gesamte Flach-dach wurde ein Messraster gelegt, an-hand dessen Bereiche mit hoher Durchfeuchtung erkannt werden konnten. In einem Messprotokoll wurden die einzelnen Feuchtezustände farbig eingetragen. Diese Feuchtekartierung dient zum einen der genauen Erfassung des Schadenumfangs und bildet zum anderen die Grundlage für die anschließend erforderlichen technischen Trocknungsmaßnahmen.
An ausgewählten Stellen wurden zum Abschluss der Schadensaufnahme noch Bauteilöffnungen erstellt, um einen Eindruck vom Dachaufbau und Beschädigungsgrad der Materialien zu gewinnen. Anhand der Bauteilöffnungen konnte geklärt werden, dass sich sowohl die Spanplatten als auch die Mineralwolldämmung in einem noch trocknungsfähigen Zustand befanden. Von Wärmedämmverlusten nach einer erfolgten Trocknungsmaßnahme musste somit nicht ausgegangen werden.


Das Feuchtemessverfahren

Das kernphysikalische Messverfahren mittels Troxler Neutronensonde bietet sich sehr gut zur Bestimmung der Vernässung von Bauteilen an. Das Messverfahren basiert auf der Reflexion, Streuung und Umwandlung schneller Neutronen in sogenannte thermische Neutronen. Dies geschieht durch Stöße an Wasserstoffatome. Die langsamen Neutronen werden gezählt und geben so ein quantitatives Maß für den Feuchtegehalt in einer Konstruktion.
Die Feuchtebestimmung selbst ist demnach eine Messung des Wasserstoffgehalts der zu prüfenden Konstruktion. Das bedeutet, dass nicht nur freies Wasser, sondern auch chemisch gebundenes Wasser erfasst werden kann.
Das Messverfahren verfügt über eine zerstörungsfreie Eindringtiefe von etwa 300 mm durch alle Baustoffe hindurch. Das Messergebnis ist ein integraler, dimensionsloser Wert über das gesamte radiale Messvolumen.
Die Messung selbst ist im Vergleich zu einfachen Messverfahren frei von elektrischen Einflussparametern. Da es sich um ein sogenanntes komplexes Messverfahren handelt, muss die Auswertung der Messergebnisse als Folge des erklärten Wirkprinzips unter Berücksichtigung der Zusammensetzung der zu untersuchenden Konstruktion sowie der jeweiligen Anwendungsweise des Messverfahrens erfolgen.

 


Die Vorteile der Troxler Neutronensonde im Überblick:


·       punktgenaue Messungen, Tiefenschicht bis 30 cm
·       exakte Festlegung und präzise Bestimmung der Feuchtefläche (Grad und Ausdehnung)
·       Feuchtegrade in unterschiedlichen Dämmschichten präzise analysierbar
·       schadensgenaue Vorgehensweise
·       neue Sanierungskonzepte/Vermeidung von Abriss und Entsorgung
·       Kostenersparnis bei der Sanierung
 
 

Das Trocknungsverfahren

In jedem Schadensfall werden die möglichen anzuwendenden Verfahren geprüft und folglich nach deren effizientesten Methode eingesetzt.
Die technische Trocknung von Bodenaufbauten, Wänden, Flachdachdämmungen und Hohlräumen erfolgt durch ein speziell weiterentwickeltes Verfahren.Das Vakuumverfahren wird neben dem hier beschriebenen Schadensfall v. a. zur Trocknung von schwimmenden Estrichen und Holzbalkendecken, sogenannten Fehlböden, verwendet. In der ersten Phase der Trocknung wird das Wasser über die Vakuumpumpe flüssig, in der zweiten Phase dampfförmig abgesaugt. Zum Schutz empfindlicher, beziehungsweise hochwertiger Bodenoberbeläge ist es zudem möglich, in Einzelfällen die Trocknung als Unterflurtrocknung über die darunterliegende Geschossdecke oder als Randleistentrocknung auszuführen.
Das Vakuumverfahren verfügt im Vergleich zu herkömmlichen Verfahren über einige entscheidende Vorteile:

Geringer Gerätebedarf
Meist genügt ein Bohrungsloch sowie der Einsatz einer Vakuumpumpe zur Trocknung von mehr als 50 m² vernässter Fläche.
Der Geräteeinsatz sowie die notwendigen Öffnungen in der Konstruktion können so auf ein Minimum begrenzt werden. 

Hoher Wirkungsgrad

Das Wasser über elektrisch erzeugte Wärme zu verdampfen und anschließend über Luftentfeuchter wieder in flüssigen Zustand zu bringen, ist deutlich energieaufwändiger, als das Wasser bereits in seiner flüssigen Form abzusaugen.nbsp]

Kontrollierte Trocknung
Durch das Vakuumverfahren wird das Wasser kontrolliert aus der Konstruktion gezogen. Hierdurch kann gewährleistet werden, dass sich das in der Konstruktion befindliche Wasser nicht auf trockene Bereiche ausdehnt.

Nachvollziehbarkeit
Die Wirksamkeit des Vakuumverfahrens ist jederzeit optisch nachvollziehbar. Ab dem Zeitpunkt, an dem sich kein Wasserdampf mehr zeigt, kann die Trocknung für beendet erklärt werden. Zwischen- und Endmessungen mittels des oben beschriebenen kernphysikalischen Messverfahrens belegen den Trocknungserfolg zusätzlich.

Umweltverträglichkeit
Die Abluft der Vakuumsysteme wird in aller Regel direkt nach außen abgeleitet. So gelangen Schimmelsporen und andere Bakterien, die sich unter Umständen in der Konstruktion abgelagert haben, nicht ins Rauminnere.

Vermeidung von Schimmelpilzbildung
Die Entstehung eines Schimmelpilzmilieus in Böden und Hohlräumen ist ausgeschlossen, da keine Warmluft eingeblasen wird.

Zur Durchführung einer technischen Trocknungsmaßnahme sollte zwingend eine Fachfirma hinzugezogen werden. Wenn durch einen Feuchteeintrag infolge eines Hagelschadens Mineraldämmungen betroffen sind, sind die Folgeschäden durch eine nicht fachgerechte Trocknung massiv. So können sich mineralische Dämmstoffe nach entsprechender Feuchteeinwirkung zersetzen. Wärmedämm- und Schalldämmfunktion gingen folglich verloren. Zudem können sich im Dämmmaterial Schimmelpilze bilden, einhergehend mit Modergeruch und Bakterienbelastung.

Trocknungsaufbau

Im beschriebenen Schadensfall wurde die gesamte Trocknungsmaßnahme im erläuterten Vakuumverfahren durchgeführt. Die Lagerung und räumliche Platzierung der hochspezialisierten Pumpentechnik erfolgte dabei zum Schutz vor der Witterung in mehreren Folienzelten direkt auf der Dachfläche.
 
Um eine optimale Trocknung in allen Bestandteilen der Dachkonstruktion zu gewährleisten, wurden mehr als 300 konisch geformte Eindreher in die Dachkonstruktion eingebaut. Durch diese – speziell vom Ingenieurbüro Tobias Ritzer konzipierte und eigens gefertigte Technik – konnte der notwendige Luftdurchzug innerhalb der Trapezbleche sowie in den mit Mineralwolle ausgefüllten Zwischenräumen sichergestellt werden. Zusätzlich wurde über spezielle Trocknungsstutzen Luft zur Trocknung zwischen Sperrholzplatten und Dachhaut eingebracht. Die durch die Eindreher enstehenden minmalen Öffnungen in der Dachkonstruktion können nach Abschluss der Trocknungsmaßnahme durch eine Fachfirma verschlossen werden.
Die gesamte Trocknungsmaßnahme wurde über einen Zeitraum von etwa vier Wochen durchgeführt. Der Betriebsablauf war zu keinem Zeitpunkt beeinträchtigt. Das heißt, alle Maßnahmen konnten während des Normalbetriebs umgesetzt werden.
Dabei ist anzumerken, dass grundsätzlich – sofern planbar - eine Flachdachtrocknung in den Sommermonaten sinnvoll ist, da die zusätzliche Sonneneinstrahlung auf das Dach den Fortschritt der Trocknungsmaßnahme positiv beeinflusst. Der Auf- sowie Abbau der Trocknungsgeräte auf einem Flachdach muss bei einer trockenen Witterung stattfinden.

Ausblick

Der Klimawandel und seine Folgen sind bereits heute nicht mehr aufzuhalten. Umso wichtiger wird es, sich an die Risiken extremer Wetterlagen anzupassen und geeignete Vorbereitungsmaßnahmen zu treffen. In naher Zukunft wird der Schutz der Infrastruktur und von Gebäuden vor Sturm, Hagel und Starkregen eine große Bedeutung erhalten. Schon heute könnten durch entsprechende Bauvorschriften Schutzmaßnahme gegen Starkregen und Hagelschlag getroffen werden.
Da durch solche und ähnliche Maßnahme nicht jeder Schadensfall vermieden werden kann, sind auch innovative Konzepte zur Kostenminderung im Falle eines Elementarschadens sehr gefragt. Dabei sollten neue Wege gegangen werden, um effiziente Hilfe im Fall eines klimabedingten Schadens leisten zu können.

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