Zentrale Schwabach - Sanierung eines BHKWs nach Brandschaden
2014-07-01 12:00
von Administrator

Aktuelles Schadengeschehen - Bereich Industrieschäden

Sanierung eines BHKWs nach Brandschaden

Am 26.03.2014 ereignete sich ein folgenschwerer Brandschaden an einem Blockheizkraftwerk der N-Ergie AG in Nürnberg. Ein Kurzschluss an der Steuerung führte zu einer erheblichen Brandentwicklung und insbesondere durch Abbrennen von PVC-Kabelisolierungen zu beachtlichen Rauch- und Rußschäden im gesamten Gebäude. An dem Gasmotor sowie am Generator einschließlich der Schallschutzeinrichtung und der Zu- und Abluftführungen entstand ein Totalschaden.

Als sofortige Schadenminderungsmaßnahme wurde das Ingenieurbüro Ritzer mit der schnellstmöglichen Beseitigung der Rußbeaufschlagungen an den blanken Metalloberflächen und mit der Sanierung der Elektro-Schaltanlagen beauftragt.

Ein Blockheizkraftwerk - kurz BHKW - dient zur Gewinnung elektrischer Energie und Wärme. Dabei wird die Anlage vorzugsweise am Ort des Wärmeverbrauchs betrieben, kann aber auch wie im vorliegenden Fall Nutzwärme in ein Fernwärmenetz einspeisen. Dafür wird das Prinzip der Kraft-Wärme-Kopplung genutzt. Als Antrieb für den Stromerzeuger diente im Schadenobjekt ein Erdgas-Verbrennungsmotor. Ein BHKW verfügt über einen sehr guten Wirkungsgrad der Stromerzeugung in Höhe von 80-90%, da die Abwärme direkt am Ort der Entstehung genutzt werden kann.


Bild: Brandschaden an Blockheizkraftwerk    

Die Sanierung von technischen Einrichtungen und Geräten stellt mit Sicherheit den komplexesten Bereich der Brandschadensanierung dar. Aus diesem Grund werden in unserem Ingenieurbüro alle Schadensfälle dieser Art von erfahrenen Maschinenbauingenieuren bearbeitet und begleitend kontrolliert.

Am 01.04.2014 wurde in Anwesenheit des freien Sachverständigen Herrn Dipl. Ing. Günter Brücher, Experte im Bereich Industrie- und Großgewerbeschäden, die sofortige Durchführung der Maßnahmen besprochen, um Folgeschäden durch Korrosion an der technischen Einrichtung der Anlage zu vermeiden und der im folgenden beschriebene Schadenablauf festgelegt.

In einem ersten Schritt wird durch die Mitarbeiter des Ingenieurbüros Ritzer der lose aufliegende, transportable Ruß im gesamten Heizhaus durch Industriesauger aufgenommen. Die Gebäudeoberflächen werden ebenfalls abgesaugt sowie im Handwischverfahren fachgerecht gereinigt, um so einer weiteren Verschleppung von Ruß entgegen zu wirken.


Bild: Teilweise abgesaugte Deckenuntersicht    

Zur Abschottung wird das ausgebrannte BHKW rundum mit Holzbeplankung versehen und anschließend mit Baufolie eingehaust.
Im zweiten Schritt erfolgt die Reinigung der technischen Einrichtung. Die Arbeiten an der Schaltanlagen werden mit ausgewählten Reinigungsmitteln speziell zur Sanierung von Elektro-Einrichtungen durchgeführt. Die Motorersatzteile, Rohrleitungen und weitere korrodierte Metallteile werden gereinigt, entrostet, passiviert und vorkonserviert. Passivierung bedeutet in der Oberflächentechnik die spontane Entstehung oder gezielte Erzeugung einer Schutzschicht auf einem metallischen Werkstoff, welche eine Korrosion des Grundwerkstoffes verhindert.


Die überwiegend in Beton ausgeführte Gebäudekomponenten wie Gitterboden und Decken werden anschließend neutralisierend gereinigt.
Im dritten und abschließenden Schritt der Sanierung des BHKW´s erfolgt der Austausch und die Installation der Neuanlage durch den Hersteller. Nach diversen vorbereitenden Maßnahmen wie Ausbau der Stahltüren und Herstellen der Montageöffnungen durch das Ingenieurbüro Ritzer wird mittels Autokran das Altgerät entfernt und das vom Hersteller gelieferte Austauschgerät bauseits eingebracht. Vor Inbetriebnahme der neuen Anlage wird die Zu- und Abluftanlage durch eine Fachfirma erneuert.
Die komplette Wiederherstellung zur vollen Funktionstüchtigkeit der Anlage ist für Herbst 2014 geplant. Das Schadenobjekt dient zur Beheizung für etwa 100 Wohneinheiten einer Nürnberger Vorortsiedlung. Da die Versorgung mit Warmwasser dieser Wohneinheiten bis zur vollständigen Sanierung über konventionelle Gasheizungen erfolgt, wird einer baldigen Wiederherstellung hohe Priorität eingeräumt.
Die äußerst aufwendigen Installationen, Verkabelungen und Kesseleinrichtungen erschweren die Sanierung einer solchen Kompaktanlage erheblich. Für diesen Fall ist der Einsatz einer kompetenten Fachfirma zur Behebung des Schadens unerlässlich. Zur Durchführung der Maßnahmen waren für zwei Wochen fünf Mann im Einsatz. Dank des schnellen und professionellen Einsatzes der Firma Ritzer konnten weitere Schäden an den technischen Einrichtungen vermieden werden.

 

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