NEWSLETTER / Mai 2019
2019-05-16 08:31
von Administrator

NEWSLETTER / Mai 2019

Liebe Leserinnen und Leser,

gibt es für den technischen Einsatz bei Sanierungsdienstleistungen nach Brand- und Wasserschäden richtungsweisende Innovationen? Wir haben auf diese Frage eine klare Antwort. Zusammen mit der Bundesanstalt für Materialforschung  (BAM) in Berlin, haben wir ein zukunftsweisendes Forschungsprojekt umgesetzt, das spezielle Verfahren und Lösungen zur zerstörungsfreien Feuchtebestimmung von schwimmenden Bodenaufbauten aufzeigt. Hier geht es neben den Feuchtemessungen mit der Neutronensonde um den parallelen Einsatz des Radarverfahrens. In einem Vortrag auf dem Leipziger Messekongress „Schadenmanagement & Assistance“ im Frühjahr dieses Jahres, wurde das Projekt dem breiten Publikum aus der Versicherungswirtschaft, den Regulieren sowie der Sachverständigenbranche anschaulich und praxisnah vorgestellt.

Schon seit der Gründung des Unternehmens vor 20 Jahren gehört der vielfältige Einsatz der Neutronensonden zu unserem Tagesgeschäft. Diese Messtechnik ist für uns auch im Segment der BIG DAMAGE SOLUTIONS®,  also im Groß-, Spezial- und Komplexschadenbereich unerlässlich. So sind wir in der Lage, aus den gewonnenen Messungen und Analysen spezielle, innovative Verfahren und Konzepte für notwendige Trocknungsmaßnahmen einzuleiten. Dabei arbeiten wir anders als wettbewerbsüblich. Unsere Lösung: Sanieren statt demontieren. In der Vielzahl der Fälle werden  spezielle Konstruktionen, wie mehrschichtige Bodenaufbauten (Porimentschüttungen, Gussasphalt, Fehlböden, etc.) durch uns nachhaltig getrocknet. Die notwendige Technik wird dabei in den laufenden Unternehmensprozess, ohne Störung für den Betrieb, vollständig integriert.

Das Ergebnis: Wir reduzieren den Schaden- und Sanierungsaufwand, verhindern zudem den Betriebsstillstand und somit auch eine mögliche Betriebsunterbrechung.  

Über diese Themen wollen wir in dieser Ausgabe unseres Newsletters berichten.

Ich wünsche Ihnen viel Freude beim Lesen  

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RADARWELLEN- und NEUTRONENSTRAHLUNG

Ein richtungsweisendes Forschungsprojekt

Die Schadenquoten in der verbundenen Wohngebäudeversicherung sprechen eine deutliche Sprache: Rd. 1,14 Mio. Schadenfälle im Risiko Leitungswasser, zwingen die Versicherer Schadenaufwendungen in einer Größe von 2,76 Mrd. € zu regulieren*. Da bei Leitungswasserschäden eine notwendige Lokalisierung der Schadenursache oftmals nicht zerstörungsfrei vorgenommen werden kann, entfällt auf diese Summe ein nicht unerheblicher Anteil. Herkömmlich werden zur genauen Ortung von Feuchtigkeit bei schwimmenden Bodenaufbauten zahlreiche Sondierungsbohrungen gemacht. Diese sind zur Ermittlung der genauen Herkunft, der tatsächlichen Ausbreitung in der Fläche und genauen Abgrenzung des Schadenaußmaßes notwendig. Bodenbeläge werden dabei zwangsläufig beschädigt und müssen nach erfolgter Trocknung wieder aufwendig saniert werden. *Statistik/GDV Berlin

Wenngleich wir mit dem Jahrzehntelangen Einsatz unserer Neutronensondenmessungen die Ortung und Schadeneingrenzung minimal invasiv durchführen können, sind Bohrkerne nicht zu 100 % ausgeschlossen. Zur Kalibrierung des Messverfahrens sind diese in der Praxis zwingend notwendig.

Die Idee dieses Forschungsprojektes ist es daher, eine neue, richtungsweisende Prüfmethode zu entwickeln, die auf einem rein zerstörungsfreien, messtechnischen Ansatz beruht. Die Kombination von Radarwellen und Neutronenstrahlung soll die o.g. Schadendiagnose von Leitungswasserschäden bei schwimmenden Bodenaufbauten zerstörungsfrei ermöglichen.       

Das Projekt in den Forschungsräumen der BAM, ist gekennzeichnet mit einer aufwendigen Versuchsreihe. Hergestellt wurden dazu verschiedene Probekörper, die hinsichtlich der Schichtstärken von Estrich und Dämmungen sowie der Bodenmaterialien variieren. So sind verschiedene Boden-konstruktionen nachgestellt, die realistische Rahmenbedingungen zur Simulation möglicher Feuchteschäden ermöglichen.          

Wir sind derzeit aktiv in der Umsetzung künstlich herbeigeführter Wasserschäden sowie der parallelen Auswertungsphase und werden die Ergebnisse gem. des gemeinsamen Projektplans in 2020 validieren und dann auch veröffentlichen.  

Zerstörungsfreie Feuchtemessungen von schwimmenden Bodenaufbauten – Ein innovativer Weg mit hervorragenden Perspektiven!  

Den gesamten Inhalt des Vortrages lesen Sie bitte hier.  

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BIG DAMAGE SOLUTIONS

Komplexe Sanierungsdienstleistungen in Perfektion

Für ein First Class Hotel mit internationalem Flair ist der Eintritt eines komplexen Wasserschadens der Worst Case Fall, der das Management plötzlich und unerwartet vor ungeahnte Herausforderungen stellt. Was war in dem Hotel passiert? Im Februar wurde ein Wasserschaden in der Großküche und dem angrenzenden Gastronomiebereiches mit angeschlossenem Showbuffet bemerkt. Grund: Ein defektes Ventil in einer Ständerwand zwischen den beiden Bereichen hat zu einer hohen Durchnässung der Fußböden geführt.

Ohne das tatsächliche Schadenaußmaß zu erkennen, wurde im Februar der Versuch der Trocknung durch einen örtlichen Sanierungsdienstleister vorgenommen. Nach 4 Wochen wurde deutlich, dass die Maßnahmen nicht zielführend waren und keinen Erfolg hatten. Die anschließende Idee des Sanierers: Die komplexe Demontage aller vom Schaden betroffenen Böden, in Verbindung einer damit unausweichlichen notwendigen längerfristigen Betriebsschließung. Mit diesem Vorschlag wollte und konnte sich das Management nicht zufrieden geben und suchte nach anderen Lösungen.

In dieser Krisenstimmung und in enger Zusammenarbeit mit Versicherer und Sachverständigen wurde Anfang März das Ingenieurbüro T. Ritzer zur Schadenstelle gerufen. Nach intensiver Begutachtung wurde folgendes, tragfähiges, dem Schadenumfang entsprechendes Sanierungskonzept mit folgender Prämisse erstellt:

Sanierern statt demontieren.

Wir konnten garantieren, dass der komplette Sanierungsprozess durch unser ingenieursgeprägtes spezielles Knowhow ohne Betriebsschließung, d.h. während des Normalbetriebes umgesetzt wird. Für den Hotelbetrieb bedeutete dies:

  1. Keine störenden Trocknungsgeräte in Bereichen der Großküche, Showbuffet und Restauration.
  2. Die Verlegung und optische Verpackung der benötigten Schläuche für das Vakuumverfahren innerhalb der Räumlichkeiten, für die Gäste kaum wahrnehmbar, unauffällig integriert.
  3. Platzierung der Trocknungspumpen/Verdichter in den Außenbereich des Hotels.
  4. Enge technische und organisatorische Abstimmung unserer Maßnahmen mit der techn. Hotelleitung, Küchenchef und Restaurantchef.

1. Spezialisten am Werk:

Zunächst erfolgte der Einsatz des Neutronensondenverfahrens zur Erstellung einer sog. Feuchtekartierung. Sie dient der Eingrenzung des tatsächlichen Schadenbereiches und gleichzeitig der Bestimmung der Messpunkte. Mit gezielten Sondierungsbohrungen erfolgte die Entnahme von Materialproben zur Erstanalyse des Feuchtegehalts der Böden. Insgesamt nahm die zu trocknende Fläche/Feuchteverteilung eine Größenordnung von rd. 900 qm ein.

2. Besonderheiten:

Die durchnässten Böden wiesen unterschiedliche Materialien, wie Polystyrol und Porimentschüttungen auf. Unsere Erfahrung zeigt, dass auch solche mehrschichtigen Bodenaufbauten durchaus nachhaltig getrocknet werden können und nicht zwangsläufig demontiert werden müssen. So gehörte auch in diesem Fall -anders als wettbewerbsüblich- die Trocknung der Materialien zum technischen Konzept.

3. Technischer Einsatz:

Die rd. 900 qm große Bodenfläche wurde in 2 Abschnitten im sog. Vakuumverfahren getrocknet. Die dafür eingesetzten speziellen Seitenkanal-verdichter/Pumpen wurden wegen ihrer Geräuschentwicklung separiert und in 3 Folienzelten außerhalb des Gebäudes platziert. Für die über 25 Kernbohrungen wurden mehr als 2 km Schlauchleitungen barrierefrei verlegt und wo es notwendig war, auch optisch verpackt.

4. Beendigung der Maßnahme:

Nach regelmäßigen Messungen zum Trocknungsfortschritt mittels der Neutronensonde, konnten die Bohrlöcher Anfang Mai wieder verschlossen werden. Sechs Wochen nach Beginn der Maßnahmen wurde die Sanierung erfolgreich beendet.  Mit großer Dankbarkeit seitens des Hotelmanagements konnten wir die Sanierungsaufwendungen deutlich reduzieren und eine drohende Betriebsunterbrechung vermeiden.  Denn trotz laufender Sanierungsmaßnahmen mussten Feierlichkeiten und ein langfristig geplantes Golfturnier nicht abgesagt werden.

Den Stillstand verhindern, mit Sanierungskonzepten die weit über das normale Leistungsspektrum hinausgehen. Das ist unsere bundesweite Maxime als Spezialsanierer. Dafür stehen wir! Bundesweit und tagtäglich.

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